#zukunftprofifussball

Im September veröffentlichen Arbeitsgruppen bundesweiter Faninitiativen Konzepte zu den Themenbereichen der Petition #unserfussball.

07. September: Veröffentlichung Konzepte Fußball als Publikumssport

14. September: Veröffentlichung Konzepte Integrität des Wettbewerbs

21. September: Veröffentlichung Konzepte Vereine als demokratische Basis

28. September: Veröffentlichung Konzepte Gesellschaftliche Verantwortung

Startseite

Für die Initiatoren erläutern Manuel Gaber und Helen Breit im Podcast worum es geht und für wen die Initiative spricht.

Die Sportschau berichtet über die Faninitiative.

https://www.sportschau.de/fussball/allgemein/video-welchen-fussball-wollen-wir–100.html

8 Spieltage terminiert

Die DFL hat die ersten acht Spieltage terminiert. Viermal samstags, dreimal Sonntags und ein Freitagabendspiel.

#unserfussball bei DFB und DFL

Die Erklärung #unserfussball wurde an den DFB-Präsidenten Fritz Keller übergeben.

Wie soll #unserfussball sein? Basisnah, nachhaltig und zeitgemäß.

Übergabe der Erklärung #unserfussball an DFB-Präsidenten Fritz Keller.

https://www.ardmediathek.de/ard/video/faninitiative-unser-fussball/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzZiYmI1NDRjLTI3Y2YtNDBmOC1hNmJjLTU4NTljMzA3YmZkYg/

Die Erklärung:

Unser Fußball – basisnah, nachhaltig, zeitgemäß

Seit Jahren beobachten wir viele Entwicklungen des Profifußballs mit Sorge. Wiederkehrend wurde auf die Notwendigkeit von Veränderungen hingewiesen. Die Corona-Krise hat weitere Schwächen des kaputten Systems Profifußball offenbart. Nun haben auch DFL, DFB und einige Vereinsvertreter Reformen angekündigt. Punktuelle Reformen und die Bekämpfung einzelner Symptome können diesmal aber nicht die Lösung sein. Die Zeit ist gekommen, den Profifußball grundlegend zu verändern. Wir alle wollen einen neuen Fußball:

Unser Fußball – ein fairer Wettbewerb

Faire Rahmenbedingungen sind die Grundlage eines attraktiven Wettbewerbs. Die Schere zwischen großen und kleinen Vereinen geht allerdings immer weiter auseinander. Um den Wettbewerb wieder deutlich ausgeglichener zu gestalten, bedarf es grundlegender Änderungen – sowohl auf nationaler, als auch auf europäischer Ebene. Unser Fußball zeichnet sich durch eine gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder, die Einführung eines nationalen Financial Fairplays und die eindeutige Begrenzung von Investoreneinflüssen aus.

Unser Fußball – ein gesellschaftliches Vorbild

Mit seiner enormen Strahlkraft kommt dem Fußball eine große gesellschaftliche Verantwortung zu. Eine Verantwortung, der er leider allzu oft nicht gerecht geworden ist. Unser Fußball macht sich im Sport und in der Gesellschaft für Menschenrechte und Vielfalt stark. Er setzt sich konsequent gegen Diskriminierung ein und bekämpft Korruption ernsthaft. Als gesellschaftliches Vorbild handelt unser Fußball sozial nachhaltig und wird seiner ökologischen Verantwortung gerecht.

Unser Fußball – demokratisch & wirtschaftlich nachhaltig

Kurzfristiges Denken und schlechtes Wirtschaften müssen der Vergangenheit angehören. Mit eingetragenen Vereinen als Basis und demokratisch-transparenten Entscheidungsprozessen muss sich der Fußball zukunftsfähig aufstellen. In unserem Fußball gehören die Vereine Dank der 50+1-Regel ihren Mitgliedern. Ein auf langfristige Stabilität ausgelegtes Wirtschaften ist für diese Vereine in allen Ligen möglich. Wirtschaftlich nachhaltiges Handeln und die Bildung von Rücklagen sind fest in den Lizenzierungsverfahren verankert.

Unser Fußball – lebt durch seine Fans

Statt sich immer weiter von seiner Basis zu entfernen, müssen Fans als elementarer Bestandteil des Fußballs anerkannt werden. Als Publikumssport lebt er von einer vielfältigen Fankultur im Stadion. Unser Fußball fördert selbstorganisierte Fankultur und berücksichtigt Faninteressen durch verbindliche und kontinuierliche Beteiligungsprozesse. Er zeichnet sich unter anderem durch sozialverträgliche Ticketpreise, ein inklusives Stadion und fangerechte Anstoßzeiten aus.

Weitermachen wie vor der Krise darf keine Option sein. Wir wollen nicht zurück zu einem kaputten System. Wir fordern Vereine und Verbände auf, vor dem Beginn der kommenden Saison zu handeln. Dazu braucht es einen glaubhaften Grundsatzbeschluss sowie die Einleitung konkreter Reformen: Die Zukunft des Fußballs muss grundlegend neu gestaltet werden – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß.

Bei der DFL war der Geschäftsführer nicht verfügbar.

#unserfussball – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß

Mehr als eine halbe Million Fußballfans tragen die Erklärung #unserfussball mit.
Am Montag wird sie offiziell an DFB und DFL übergeben.

https://www.faszination-fankurve.de/index.php?head=Uebergabe-von-Unser-Fussball-Unterschriften-an-DFB-amp-DFL&folder=sites&site=news_detail&news_id=22034

73 Fanclubs und 402 Einzelpersonen aus Hannover haben gemeinsam mit uns die Erklärung unterzeichnet.

Eine Reaktion von Hannover 96 haben wir bis heute nicht wahrgenommen.

Update: Montag, 17.08.2020

Die Erklärung wurde stellvertretend für 36 Proficlubs an DFL und DFB übergeben.

https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Funserfussball%2Fposts%2F155505502869511&width=500
https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Funserfussball%2Fposts%2F155549586198436&width=500

Die Initiative „Unser Fußball“ fordert Vereine und Verbände auf, die Zukunft des Fußballs grundlegend neu zu gestalten – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß

#unserfussball

Die Initiative „Unser Fußball“ hat eine Erklärung verfasst, in der grundlegende Änderungen im Fußball gefordert werden. Genau jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, solche längst notwendigen Veränderungen mit Nachdruck einzufordern. Es ist Zeit für einen neuen Fußball – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß.

https://unserfussball.jetzt

Wir sind nun mit „Unser Fußball“ online. Bitte lasst Likes bei den Social Media Seiten da und verbreitet diese.

Facebook: https://www.facebook.com/unserfussball/

Twitter: https://twitter.com/Unser_Fussball

Instagram: https://www.instagram.com/unserfussballjetzt/

Posts bitte mit dem #unserfussball setzen.

Ab sofort können neben Fanclubs nun auch (ohne Veröffentlichung) Einzelpersonen die Erklärung unterzeichnen.

Wer steht hinter der Erklärung?

Zusammen mit über 3.000 anderen Fanclubs und Fangruppen haben wir im März 2018 die Erklärung „50+1 bleibt!“ unterzeichnet. Unser Erfolg hat gezeigt: Es lohnt, wenn wir Fans zusammenstehen, gemeinsam die Stimme erheben und klare Positionen zu vertreten.
Aus dem Kreis der Organisator*innen von „50+1 bleibt!“ und weiteren engagierten Fußballfans und Vereinsmitgliedern hat sich nun eine neue bundesweite Initiative gebildet:

Wir sind ein bundesweiter Zusammenschluss engagierter Fußballfans und Vereinsmitglieder, der sich für grundlegende Veränderungen im Fußball einsetzt. Wir möchten einen neuen Fußball – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß.
Einige von uns beteiligten sich 2018 an der erfolgreichen Kampagne „50+1 bleibt!.

Die Erklärung

Unser Fußball – basisnah, nachhaltig, zeitgemäß
Seit Jahren beobachten wir viele Entwicklungen des Profifußballs mit Sorge. Wiederkehrend wurde auf die Notwendigkeit von Veränderungen hingewiesen. Die Corona-Krise hat weitere Schwächen des kaputten Systems Profifußball offenbart. Nun haben auch DFL, DFB und einige Vereinsvertreter Reformen angekündigt. Punktuelle Reformen und die Bekämpfung einzelner Symptome können diesmal aber nicht die Lösung sein. Die Zeit ist gekommen, den Profifußball grundlegend zu verändern. Wir alle wollen einen neuen Fußball:

Unser Fußball – ein fairer Wettbewerb
Faire Rahmenbedingungen sind die Grundlage eines attraktiven Wettbewerbs. Die Schere zwischen großen und kleinen Vereinen geht allerdings immer weiter auseinander. Um den Wettbewerb wieder deutlich ausgeglichener zu gestalten, bedarf es grundlegender Änderungen – sowohl auf nationaler, als auch auf europäischer Ebene. Unser Fußball zeichnet sich durch eine gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder, die Einführung eines nationalen Financial Fairplays und die eindeutige Begrenzung von Investoreneinflüssen aus.

Unser Fußball – ein gesellschaftliches Vorbild
Mit seiner enormen Strahlkraft kommt dem Fußball eine große gesellschaftliche Verantwortung zu. Eine Verantwortung, der er leider allzu oft nicht gerecht geworden ist. Unser Fußball macht sich im Sport und in der Gesellschaft für Menschenrechte und Vielfalt stark. Er setzt sich konsequent gegen Diskriminierung ein und bekämpft Korruption ernsthaft. Als gesellschaftliches Vorbild handelt unser Fußball sozial nachhaltig und wird seiner ökologischen Verantwortung gerecht.

Unser Fußball – demokratisch & wirtschaftlich nachhaltig
Kurzfristiges Denken und schlechtes Wirtschaften müssen der Vergangenheit angehören. Mit eingetragenen Vereinen als Basis und demokratisch-transparenten Entscheidungsprozessen muss sich der Fußball zukunftsfähig aufstellen. In unserem Fußball gehören die Vereine Dank der 50+1-Regel ihren Mitgliedern. Ein auf langfristige Stabilität ausgelegtes Wirtschaften ist für diese Vereine in allen Ligen möglich. Wirtschaftlich nachhaltiges Handeln und die Bildung von Rücklagen sind fest in den Lizenzierungsverfahren verankert.

Unser Fußball – lebt durch seine Fans
Statt sich immer weiter von seiner Basis zu entfernen, müssen Fans als elementarer Bestandteil des Fußballs anerkannt werden. Als Publikumssport lebt er von einer vielfältigen Fankultur im Stadion. Unser Fußball fördert selbstorganisierte Fankultur und berücksichtigt Faninteressen durch verbindliche und kontinuierliche Beteiligungsprozesse. Er zeichnet sich unter anderem durch sozialverträgliche Ticketpreise, ein inklusives Stadion und fangerechte Anstoßzeiten aus.

Weitermachen wie vor der Krise darf keine Option sein. Wir wollen nicht zurück zu einem kaputten System. Wir fordern Vereine und Verbände auf, vor dem Beginn der kommenden Saison zu handeln. Dazu braucht es einen glaubhaften Grundsatzbeschluss sowie die Einleitung konkreter Reformen: Die Zukunft des Fußballs muss grundlegend neu gestaltet werden – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß.

Hannover 96 gründet Markenrechte GmbH

Nach über 20 Jahren kommt der eingetragene Verein wieder in Besitz der Rechte an seinem Namen und den Marken von Hannover 96.

Die neu gegründete Gesellschaft ist Inhaber der Marken. Gesellschafter sind die Hannover 96 Sales & Service GmbH (51%) und der Hannoversche Sportverein von1896 e.V. (49%).

Für den eingetragenen Verein ist dies ein wichtiger Baustein für die Zukunftssicherung.

Mehr dazu findet Ihr auf der Webseite von Hannover 96.

https://www.hannover96.de/aktuelles/news/details/27428-der-vorstand-informiert-gruendung-der-hannover-96-markenrechte-gmbh.html

Unsere Kurve fordert Reformen

Der Fandachverband Unsere Kurve fordert Reformen und Leitplanken für den Fußball.

Quo vadis, Fußball?

Für einen Fußball, der sich eindeutige Leitplanken setzt!

1. Vereine müssen (wieder) die Basis des Profifußballs bilden. Erst sie ermöglichen Identifikation, sind grundlegend für die Teilhabe der Menschen am Fußball und wirken in die Gesellschaft.

2. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit muss zur Selbstverständlichkeit werden. Finanzpläne müssen langfristig angelegt sein. Sie dürfen sich nicht am kurzfristigen, vermeintlichen sportlichen Erfolg ausrichten. Deshalb braucht es Rahmenbedingungen, die ein finanzielles Wettrüsten unterbinden und zur Bildung von Rücklagen führen.

3. Der Fußball muss sich selbst einen ethischen Rahmen geben. Werte und Normen – etwa zu Menschenrechten, gegen Korruption oder zu ökologischen Kriterien – müssen in allen Bereichen des Fußballs verbindlich die Handlungen leiten.

4. Verbände und Vereine müssen Maßnahmen zur Erhöhung der Chancengleichheit ergreifen. Dies gilt für sportliche und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Dabei ist der Fußball herausgefordert, sich dringend auf ein gemeinsames Verständnis von Solidarität über die Grenzen der Ligen hinaus zu einigen und dieses zu leben.

Unsere Kurve e.V., 5. Juni 2020

Quarantäne für den Fußball – Geisterspiele sind keine Lösung!

Stellungnahme der Fanszenen Deutschlands zur aktuellen Situation und den geplanten Geisterspielen. Wir als „Rote 12“ schließen uns dieser Stellungnahme an und unterstützen die genannten Forderungen. Natürlich vermissen wir das Erlebnis im Stadion, aber eine Lex Bundesliga soll es nicht geben.

Die Frage, wann und in welcher Form wieder Profifußball gespielt werden darf, wurde in den vergangenen Tagen und Wochen viel diskutiert. In der nach wie vor teils unübersichtlichen gesellschaftlichen Situation wurden von verschiedenen Akteuren eine Vielzahl ethischer, epidemiologischer und anderer Argumente ins Feld geführt.Im Folgenden möchten wir uns, als bundesweiter Zusammenschluss der Fanszenen und mit Blick auf die DFL-Vollversammlung, zu dem Thema äußern:

Die Wiederaufnahme des Fußballs, auch in Form von Geisterspielen, ist in der aktuellen Situation nicht vertretbar – schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung. Eine baldige Fortsetzung der Saison wäre blanker Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft und insbesondere all denjenigen, die sich in der Corona-Krise wirklich gesellschaftsdienlich engagieren. Der Profifußball ist längst krank genug und gehört weiterhin in Quarantäne.

Wir vertreten die klare Position, dass es keine Lex Bundesliga geben darf. Fußball hat in Deutschland eine herausgehobene Bedeutung, systemrelevant ist er jedoch ganz sicher nicht. Beschränkungen, die für vergleichbare Bereiche der Sport- und Unterhaltungsindustrie gelten, müssen auch im Fußball Anwendung finden. In einer Zeit, in der wir alle sehr massive Einschränkungen unserer Grundrechte im Sinne des Gemeinwohls hinnehmen, ist an einen Spielbetrieb der Bundesligen nicht zu denken. Wenn seit Wochen über einen Mangel an Kapazitäten bei CoVid-19-Tests berichtet wird, ist die Idee, Fußballspieler in einer extrem hohen Taktung auf das Virus zu untersuchen, schlicht absurd. Ganz zu schweigen von der Praxis eines Fußballspiels mit Zweikämpfen, eines normalen Trainingsbetriebes in Zeiten von Versammlungsverboten und eines gemeinsamen Verfolgens potenzieller Geisterspiele durch Fans.

Die Rede von gesellschaftlicher Verantwortung und Pläne für exklusive Testkontingente (über 20.000 Stück) für den Profifußball passen nicht zusammen. Wir verstehen, dass Vereinsfunktionäre durchaus rechtliche Verpflichtungen haben, im Sinne des finanziellen Wohls ihres Vereins zu handeln. In einer Situation jedoch, in der die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft vor enormen Herausforderungen stehen, ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass offenbar sämtliche Bedenken hintenangestellt werden, wenn es darum geht, den Spielbetrieb möglichst lange aufrechtzuerhalten, bzw. erneut zu starten.

Ganz offensichtlich hat der Profifußball viel tieferliegende Probleme. Ein System, in das in den letzten Jahren Geldsummen jenseits der Vorstellungskraft vieler Menschen geflossen sind, steht innerhalb eines Monats vor dem Kollaps. Der Erhalt der Strukturen ist vollkommen vom Fluss der Fernsehgelder abhängig, die Vereine existieren nur noch in totaler Abhängigkeit von den Rechteinhabern.

Die Frage, weshalb es trotz aller Millionen keinerlei Nachhaltigkeit im Profifußball zu geben scheint, wie die Strukturen und Vereine in Zukunft robuster und krisensicherer gemacht werden können, wurde zumindest öffentlich noch von keinem Funktionär gestellt. Das einzig kommunizierte Ziel ist ein möglichst schnelles ,,Weiter so!‘‘, das jedoch lediglich einer überschaubaren Zahl an Beteiligten weiterhin überragende Einkünfte garantiert. Das Gerede von zigtausenden Jobs halten wir schlicht in den meisten Fällen für einen Vorwand, weiterhin exorbitante Millioneneinkünfte für wenige extreme Profiteure zu sichern. Dies zeigt sich auch in der absoluten Untätigkeit des DFB, im Hinblick auf den Fußball unterhalb der 2. Bundesliga. Dass Geisterspiele hier viel stärkere Folgen hätten, als in den Ligen der DFL, wird ausgeblendet. Hauptsache das „Premiumprodukt“ kann weiterexistieren. Hier wird der DFB seiner Rolle nicht nur nicht gerecht, er zeigt auch wiederholt, wessen Interessen er vertritt.

Seit Jahren fordern Fans Reformen für eine gerechtere Verteilung der TV-Einnahmen und kritisieren die mangelnde Solidarität zwischen großen und kleinen Vereinen. Wir weisen auf Finanzexzesse, mangelnde Rücklagenbildung und die teils erpresserische Rolle von Spielerberatern hin. Die Gefahr der Abhängigkeit von einzelnen großen Geldgebern haben wir anhand von Beispielen wie 1860 München, Carl Zeiss Jena und anderen immer wieder aufgezeigt.

Spätestens jetzt ist es aller höchste Zeit, dass sich Fußballfunktionäre ernsthaft mit diesen Punkten auseinandersetzen. Die jetzige Herausforderung ist auch eine Chance: Die Verbände sollten diese Krise als solche begreifen und die Strukturen des modernen Fußballs grundlegend verändern. Es ist höchste Zeit!

In diesem Zusammenhang fordern wir:

Der aktuelle Plan der DFL, den Spielbetrieb im Mai in Form von Geisterspielen wieder aufzunehmen, darf nicht umgesetzt werden. Wir maßen uns nicht an, zu entscheiden, ab wann der Ball wieder rollen darf. In einer Situation, in der sich der Fußball auf diese Weise so dermaßen vom Rest der Gesellschaft entkoppeln würde, darf es jedoch nicht passieren.

Eine sachliche Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage muss forciert und eine Abkehr vom blinden Retten der TV-Gelder vollzogen werden. Auch ein möglicher Abbruch der Saison darf kein Tabu sein, wenn die gesellschaftlichen Umstände es nicht anders zulassen. In diesem Fall sollten nicht nur Horrorszenarien in Form von drohenden Insolvenzen skizziert werden, sondern Lösungsmöglichkeiten in Form von Förderdarlehen, erweiterten Insolvenzfristen und anderen Kriseninstrumenten, denen sich auch die restliche Wirtschaft stellt, diskutiert werden.

Eine kommende Lösung muss maximal solidarisch sein. Es darf unter den Vereinen keine Krisengewinner- und verlier geben. Die Schere zwischen ,,groß‘‘ und ,,klein‘‘ darf nicht noch weiter auseinandergehen. Ausdrücklich schließen wir damit auch die Vereine der dritten Liga und der Regionalligen mit ein, für die Geisterspiele ohnehin keine Option sind.

Die Diskussion über grundlegende Reformen, um den Profifußball nachhaltiger und wirtschaftlich krisensicherer zu gestalten, muss jetzt beginnen. Sie darf nicht nur von Fans und Journalisten geführt werden, sondern ist die zentrale Aufgabe der Verantwortlichen der Clubs und Verbände. Strukturen und Vereine müssen auf einen finanziell und ideell sicheren Boden zurückgeholt werden. Dabei muss die 50+1-Regel weiterhin unberührt bleiben.

Die Phase einer von der restlichen Gesellschaft komplett entkoppelten Fußballwelt muss ein Ende haben!

Fanszenen Deutschlands im April 2020

Wo sind die Milliarden geblieben?
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